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Joas holt Bronze bei Masters-WM

Immenstadt. Nach erfolgreicher Qualifikation bereiteten sie sich monatelang ausgiebig vor um bei der Schwimm-Weltmeisterschaft der Masters in Doha/Katar auf den Punkt fit zu sein: Sigrid Leistner, Monika Weber und Marcus Joas von der Schwimmabteilung des TV 1860 Immenstadt. Der jüngste teilnahmeberechtigte Jahrgang bei dieser Masters-WM war der Jahrgang 1999, so dass Marcus Joas – geboren 1999 – zu den jüngsten Startern der Veranstaltung gehörte. Seine Vorbereitung auf das Doha-Highlight wurde knapp zwei Wochen vor der WM durch einen Erkältungsvirus erneut gestoppt. Marcus flog angeschlagen nach Doha und kehrte ebenso wieder nach Hause zurück. Monika Weber erblickte zwar bereits 1956 das Licht der Welt. Dennoch war es auch für die 67-jährige Immenstädterin ihre erste WM-Teilnahme. Sigrid Leistner war 1998 in Casablanca/Marokko am Start. Damals gehörte sie zu den Jüngsten. Inzwischen ist die Städtlerin 52 Jahre alt und bestritt ihre zweite WM. Insgesamt verbrachte das TVI-Trio zehn Tage in Doha, pendelte zwischen einem kräftezehrenden Wettkampf und kleinen Exkursionen durch die Stadt – fasziniert von Land und Leuten. Am Tag nach der Ankunft inspizierten die Oberallgäuer die Wettkampfstrecken und absolvierten eine Trainingseinheit im zwanzig Grad warmen Meer. Tags darauf ging es dann bereits zum Freiwasserentscheid der Damen im alten Hafen der Stadt. Für alle Teilnehmer gab es eine einheitliche Wettkampfstrecke von 3 km. Mit der Wassertemperatur kamen die TVI-Schwimmer gut zurecht, doch der Wellengang und das ungewohnte Salzwasser verlangten ihnen einiges ab. Sigrid Leistner bewältigte die erste Runde a´1,5km noch relativ problemlos. In der zweiten Runde nahmen die Wellen jedoch noch deutlich zu. Neben dem Kampf gegen das Wasser kämpfte Leistner auch mit ihrem eigenen Körper. Sie hatte Krämpfe in den Beinen, wie nie zuvor in ihrem Leben und war heilfroh, als sie schließlich nach 47:27,30 Minuten unter den 37 Starterinnen in ihrer Altersklasse 50 als Sechzehnte ins Ziel schwamm. An ihre Grenzen kam auch Monika Weber. Doch auch sie erreichte nach 1:12:43,00 Minuten als Elfte der Altersklasse 65 das Ziel. Einen Tag später bestritten die Herren den Wettkampf auf der gleichen Runde. Marcus Joas hatte mit den Wellen mehr Glück. Allerdings schwitzte er im Vorbereitungszelt so sehr, dass sich sein Wettkampfanzug nur schwer anziehen ließ. Beim Hochziehen über die Schulter kam es dann zu einem Riss im Stoff und Joas musste mit beschädigtem Anzug auf die Wettkampfstrecke. Trotz des fehlenden Trainings fiel Joas der Fight im Meer zunächst nicht besonders schwer und er hatte das Gefühl, auch relativ weit vorne mitzuschwimmen. Dann verlor er jedoch seine Bademütze. Da diese mit ins Ziel gebracht werden musste, steckte Marcus sie vorne in seinen Anzug. Hatte er hier schon Zeit und den Anschluss verloren, hielt nun seine Schwimmbrille wegen der fehlenden Bademütze nicht mehr dicht. Als die Brille schließlich vollgelaufen war und die Orientierung restlos dahin war, musste Marcus nochmals anhalten, um zu sehen, wo er sich eigentlich befand. Er war auf dem besten Weg am Ziel vorbei zuschwimmen, musste eine Kurskorrektur vornehmen und traf schließlich vor dem Zielgarten mit zwei Konkurrenten, die quasi aus dem Nichts auftauchten, zusammen. Alle drei zogen zum Endspurt an. Der Spanier Martin Morena Ojeda musste schnell abreißen lassen, während Joas und Landsmann Andre´ Peterwitz aus Wiesbaden sich nichts schenkten. Beim Zielanschlag zeigte die Zeitmessung, dass Peterwitz in 39:45,10 Minuten genau eine Zehntelsekunde vor Joas (39:45,20 Min.) angeschlagen hatte. Da vor den beiden nur der Russe Dmitri Filippov vorher im Ziel angekommen war, hatte Joas - zwar erträumt, aber nicht erwartet – eine Medaille in der AK25 gewonnen und freute sich sehr über die Bronzemedaille, die ihm vor grandioser Kulisse bei der Siegerehrung am Meer verliehen wurde. Nach einem Tag Wettkampfpause gingen die Wettkämpfe im 50m Becken des Aspire Domes weiter. Für Monika Weber standen in den folgenden Tagen noch 800m und 400m Freistil auf dem Programm. Beide Male schwamm sie deutlich schneller als bei den „Deutschen Masters – Meisterschaften“ in Solingen im Januar. Sie errang die Plätze 13 und 15. Sigrid Leistner wuchs bei ihrem Einsatz über 800m Freistil einmal mehr über sich hinaus: Ganze 18 Sekunden war sie hier nochmals schneller als bei der „Deutschen“! In grandiosen 11:13,49 Minuten wurde sie Neunte in der AK50 (unter 32 Starterinnen). Einen Tag später schwamm sie über 200m Rücken auf Rang elf. Ihren letzten Start über 400m Freistil krönte sie als Zehnte mit einem weiteren Top-Ten-Platz und staunte nochmals, dass sie in 5:26,76 Minuten genauso schnell wie in ihrer Jugend geschwommen war. Im Becken, wo es nicht um Orientierung, Sonne und Wellen ging, machte sich bei Marcus Joas das fehlende Training dann doch bemerkbar. Trotzdem kämpfte er sich über 800m Freistil in der AK25 auf Platz 5. Über 200m Rücken wurde er Sechzehnter; über 200m Lagen Zwölfter und über 400m Freistil Zehnter. Bei seinem letzten Start über 200m Schmetterling – ausgepowert nach einer langen Wettkampfwoche – kämpfte er sich nochmals bis auf Platz sechs nach vorne. (jo.)

 

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TV 1860 Immenstadt

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