· 

1. Virtual Christmas Ice Swimming Cup

 

 

 

„Die Eiswürfel“ schwimmen im Großen Alpsee

 

 

Immenstadt. Zu Beginn des Jahres 2020 war Simon Joas vom TV 1860 Immenstadt Deutscher Juniorenmeister im Eisschwimmen über 50m Freistil geworden. Sein Bruder Marcus konnte sich nach den German Open in Veitsbronn vor einem Jahr Deutscher Meister über 50m Brust und 50m Schmetterling nennen. Die TVI-Starter „tauften“ sich bei der für sie neuen Art des Schwimmens „Die Eiswürfel“. Mit von der Partie waren im Januar 2020 auch Sigrid Leistner, Monika Schneider und Robert Bretschneider. Aufgrund der positiven Erfahrungen im Eisschwimmen und des unerwarteten Erfolgs (auch in den Staffelwettkämpfen gewannen „die Eiswürfel“ Medaillen) nahmen die Städtler im Februar 2020 auch im Bleder See/Slowenien an der WM teil, wo Sigrid Leistner über 100m Freistil Vize-Weltmeisterin wurde.

 

Vom TVI-Nachwuchs waren Anton und Xaver Käser sowie Maximilian Schnalzger (alle mittlerweile 12 Jahre alt) bereits letzten Winter neugierig auf das Eisschwimmen geworden und gingen schließlich auch mit, wenn „Eiswürfel-Training“ im Alpsee oder im Ortwanger Baggersee angesetzt war. Die drei Youngsters nannten sich „die Eiswürfelchen“.

 

Würfel und Würfelchen – alle hofften im Herbst, dass die German Open, da es sich ja um eine Freiluft-Veranstaltung handelt, diesen Januar stattfinden kann. Deshalb wurde nach der Schließung aller Freibäder fleißig weiter im See geschwommen, um sich langsam an die sinkenden Wassertemperaturen zu gewöhnen. Als die DM abgesagt wurde, wollten sich „die Eiswürfel“ nicht einfach damit abfinden, dass es diesen Winter keinen Eisschwimm-Wettkampf geben wird. Da der TVI im Oktober bereits erfolgreich einen virtuellen Schwimmwettkampf im Hallenbad organisiert und durchgeführt hatte, war die Idee eines virtuellen Eisschwimm-Wettkampfs schnell geboren. Ein Wettkampfprogramm wurde entworfen und die Rahmenbedingungen für eine Teilnahme festgelegt. Der 1. Virtual Christmas Ice Swimming Cup war geboren. Kaum war die Ausschreibung in den sozialen Medien gepostet worden, kamen – ausschließlich positive – Reaktionen für diese Idee zurück. Routinierte Eisschwimmer, Ärzte und Sportmoderatoren lobten „die Eiswürfel“ für ihr Vorhaben und versprachen – jeder in seinem Rahmen – Unterstützung. Die Resonanz war gewaltig. Etliche „Schwimmwillige“ wurden dann jedoch vom Lockdown ausgebremst.

 

Auch „die Eiswürfel“, die anfangs noch von einem Ausflug nach Burghausen in den Wöhrsee träumten, wo es im See eine Winterbadestelle mit Leinen gibt, mussten sich zu Hause behelfen. Im großen Alpsee maßen „die Eiswürfel“ eine 50-Meter-Strecke aus, die sie mit Holzpflöcken markierten. Dort ließen sich einzelne „Eiswürfel“ über verschiedene Distanzen stoppen und übermittelten die erzielten Zeiten an Marcus Joas. Das Motto: „Jeder für sich, doch in Gedanken beisammen“.

 

Für „die Eiswürfel“ gingen – immer mit maximal zwei Haushalten – Simon, Marcus und Birgit Joas, Sigrid Leistner, Robert Bretschneider, Monika Schneider, Monika Weber und Michaela Weinberg an den Start. Auch stürzten sich die drei „Eiswürfelchen“ Maximilian Schnalzger, Anton und Xaver Käser bei ca. 4 Grad Wassertemperatur mutig in den Alpsee.

 

Zu den Wettkampfbestimmungen gehörte, dass sich jeder Teilnehmer ein Gewässer suchen musste, in dem er eine ausgemessene 50-Meter-Strecke nachweisen konnte und wo das Wasser eine Maximaltemperatur von 5 Grad aufwies. Der Zeitraum, in dem der Wettkampf ausgetragen wurde, erstreckte sich über zwei Wochen um Weihnachten herum – und 50 begeisterte Eisschwimmer übermittelten ihre Ergebnisse und alle damit ihre eigene „Eisschwimm-Geschichte“ aus Nord- und Süddeutschland, der Schweiz und Österreich. Geschwommen wurde unter anderem im Berliner Obersee, im Neckar in einem See nahe Genf.

 

Die schnellsten im Eiswasser über 50m Freistil war bei den Damen Ute Kröckel von Aqua Berlin in 30,71 Sekunden. Bei den Herren war es „Eiswürfel“ Marcus Joas in 29,31 Sekunden. Marcus siegte auch über 200m Brust und 50m Schmetterling. Über 100 und 200m Freistil war Robert Bretschneider der schnellste Mann. Auf Platz eins über 100m Schmetterling schwamm Simon Joas.

 

Am Start waren neben „Ersttätern“ auch Eisschwimmgrößen wie Gerald Daringer von MAKE IT HAPPEN SWIM StuBay, „Warmduscher“ Ulf Karnikowski und Martin Tschepe vom SV Ludwigsburg, der den „Eiswürfeln“ für die „ coole Idee“  einen Artikel in swim.de widmete.

 

Alle Teilnehmer zeigten sich hellauf begeistert und freuen sich nun auf einen Mund-Nasen-Schutz, den „die Eiswürfel“ allen Teilnehmern zuschicken. Die Aufschrift lautet: „I gfrei mi, dass i gfrier!“ (jo.)

 

Folgt uns auch auf Instagram:  @tvi.schwimmer

TV 1860 Immenstadt

- Schwimmen -

Unsere Wettkämpfe: