IMMENSTADT. Mit einer noch nie dagewesenen Erfolgsgeschichte kehrten acht Schwimmer des TV 1860 Immenstadt von den Bayerischen Jahrgangsmeisterschaften der Jahrgänge 2006 bis 2015 in Regensburg
zurück. Der Gewinn von sechs bayerischen Jahrgangstiteln im Vorjahr erschien Trainerin Birgit Joas bereits exorbitant hoch und nicht mehr zu toppen. Doch 2025, das bisher schon ein TVI –
Schwimmer – Jahr der Superlative war, stellte die Ergebnisse der Bayerischen Jahrgangsmeisterschaften von 2024 in den Schatten: Mit sage und schreibe zehn bayerischen Meistertiteln, neun
Vizemeisterschaften und drei Bronzemedaillen platzierten sich die Städtler im Medaillenspiegel unter 83 bayerischen Vereinen auf Rang acht. Vor dem TVI rangierten nur „die Großen“ aus München,
Nürnberg, Ingolstadt, Bamberg, Regensburg, Burghausen und Erlangen. Damit ist der TVI der mit Abstand erfolgreichste Verein aus dem Bezirk Schwaben und nach den Platzierungen eins bis sieben im
Medaillenspiegel der einzige ohne Trainingsmöglichkeiten in einer Schwimmhalle mit 50 Meter – Bahn. Neben den insgesamt 22 Medaillenrängen erschwammen die Oberallgäuer auch 27 persönliche
Bestzeiten, drei Vereinsrekorde und einen deutschen Behinderten – Rekord.
Den größten Anteil an der Medaillen – Flut hatte Oleh Zelenskyi. Der 13-jährige startete am ersten Wettkampftag mit einer Bestzeit über 400 m Freistil und sicherte sich damit Silber im Jahrgang
2012. Danach ließ er jedoch keinen seiner Gegner mehr an sich vorbei und sicherte sich bei seinen insgesamt acht Starts am zweiten und dritten Wettkampftag eine Goldmedaille nach der anderen. Am
Ende der Veranstaltung durfte sich Oleh achtfacher bayerischer Jahrgangsmeister (50, 100 und 200m Schmetterling, 50, 100 und 200 m Freistil, 50 m Rücken und 200 m Lagen) nennen! Damit war
Zelenskyi auch der siegreichste Schwimmer der gesamten Veranstaltung.
Doch nicht nur den Seriensieger coachte Marcus Joas, der die TVI -Starter in Regensburg betreute, zu schnellen Zeiten und vorderen Platzierungen. Der nächste bayerische Jahrgangsmeister des TVI
hieß Jonas Schneider und drückte der Veranstaltung ebenfalls seinen Stempel auf: Bei den Junioren der Jahrgänge 2006/2007 wurde Jonas jeweils Vizemeister über 50 m Schmetterling, 100 m Rücken und
200 m Freistil. Bronze erkämpfte er sich über 50 und 200 m Rücken. Nicht zu schlagen war er jedoch über 100 und 50 m Freistil. Über die 100 m – Distanz setzte er sich in 53,22 Sekunden an die
Spitze des 31 Mann starken Juniorenfeldes. Der gleiche Coup gelang ihm über 50 m Freistil, wo seine ersprintete Zeit von 24,45 Sekunden zusätzlich einen neuen deutschen Behinderten – Rekord sowie
einen neuen Vereinsrekord bedeutete.
Yehor Tomiev war 2024 erstmals bei einer „Bayerischen“ am Start und rangierte dort jeweils im Mittelfeld. In diesem Jahr gehörte er jedoch zu den Top- Schwimmern und schaffte im Jahrgang 2011
viermal den Sprung aufs Stockerl. Über 50 m Rücken holte der 13-jährige Bronze. Über 200 m Lagen, 100 und 200 m Rücken sicherte er sich Silber.
Eine enorme Entwicklung hingelegt hat auch Amelie Müller. Die Zwölfjährige hatte sich ebenfalls bereits im letzten Jahr für die „BJM“ qualifiziert, hatte aber mit der Medaillenvergabe bei
weitem nichts zu tun. Anders 2025: Über 50 und 100 m Brust sprintete Amelie jeweils zur bayerischen Vizemeisterschaft im Jahrgang 2012. Dabei verbesserte sie ihren eigenen vor zwei Wochen
aufgestellten Vereinsrekord über 100 m Brust auf 1:20,64. Über 50 m Brust unterbot sie nach 33 Jahren den von Tiana Gantner gehaltenen Rekord vom Juli 1992 und schlug in 0:36,21 an.
Gesundheitlich etwas angeschlagen konnte Ella Seidl ihr Leistungsvermögen in Regensburg leider nicht vollständig abrufen. Im Jahrgang 2010 konnte sie sich dennoch fünfmal unter die Top- Acht
schieben. Ihre beste Platzierung erschwamm Ella über 200 m Schmetterling, wo ihr ganze fünf Hundertstelsekunden zur Bronzemedaille fehlten und Seidl Vierte wurde.
Zweimal persönliche Bestzeit zeigte im Regensburger Westbad Jakob Schneider über 50 (0:26,69) und 100m (0:58,52) Freistil, wo er im Jahrgang 2009 die Ränge 17 und 15 belegte.
Erstmals bei einer Bayerischen Jahrgangsmeisterschaft am Start war Martin Bergmann, der über 50, 100 und 200 m Brust die Qualifikationsnormen erfüllt hatte. Zwar reichte es nicht zu einem
Medaillenrang. Martin wurde jedoch im Jahrgang 2012 über 200 m Siebter und über 100 m Fünfter. Mit Platz vier über 50 m Brust schwamm er außerdem schon ganz nah ans Siegerpodest
heran.
Auch Pia Weyermann (Jahrgang 2014) schnupperte erstmals BJM – Luft. Das „Küken“ des erfolgreichen TVI – Teams hatte sich sieben Mal qualifiziert und stellte sich unerschrocken der
Konkurrenz. Die Elfjährige stellte in Regensburg sechs neue Bestzeiten auf. Ihre besten Platzierungen erreichte sie dabei mit einem zehnten Rang über 100 m Rücken und Platz sechs über 200 m
Freistil. (jo.)