IMMENSTADT. Erstmals seit den Pandemie-Jahren herrschte bei den Bezirksmeisterschaften über die "Langen Strecken" wieder "Full House". 160 Teilnehmer aus zwanzig schwäbischen Vereinen
schwammen im Hallenbad Obergünzburg über zehn Stunden lang 800m (Frauen) und 1500m (Männer) Freistil sowie 400m Lagen. Auch die jüngeren Jahrgänge der zehn- bis zwölfjährigen Nachwuchsschwimmer
hatten schwabenweit nach Corona nun wieder deutlich aufgeholt.
Meldestärkster Verein bei diesen Meisterschaften war die Schwimmabteilung des TV 1860 Immenstadt mit 21 angemeldeten Aktiven. Trainerin Birgit Joas hatte den ganzen Tag lang am Beckenrand gut zu
tun, da ihre Schützlinge non-stop nacheinander am Start waren. Zwar fielen Ella Seidl und Jakob Schneider krankheitsbedingt leider aus. Dennoch sammelten die Städtler mit 13 Gold-, acht
Silber- und drei Bronzemedaillen die meisten Titel - gefolgt vom SV Augsburg und dem Schwimmteam Neusäß.
Die vier Titel in der offenen Klasse teilten sich vier Vereine auf: Bei den Damen gingen die 800m Freistil an die TSG Stadtbergen und die 400m Lagen an den TSV Gersthofen. Bei den Herren kam der
Sieger über 400m Lagen vom SV Augsburg. Den Titel über 1500m Freistil sicherte sich der -ebenfalls gesundheitlich angeschlagene - Jonas Schneider (17:34,45). Mit ihm auf dem Siegerpodest stand
Marcus Joas (17:52,38), der dank einer gebrochenen Zehe große Probleme beim Startsprung und dem Abstoss nach allen 59 Wenden hatte. Mit Simon Joas (18:07,85) auf Platz fünf und Xaver Käser
(18:19,30) auf Rang sieben stellte der TVI außerdem weitere zwei Athleten, die zu den TopTen-Langstreckenschwimmern in Schwaben gehören.
Neben der offenen Klasse waren die Immenstädter auch in den einzelnen Wertungsklassen mit vorne dabei: Der Jahrgang 2008 erwies sich hierbei einmal mehr als eine Bank: Über 1500m Freistil wurde
Xaver Käser schwäbischer Jahrgangsmeister. Sein Bruder Anton holte Bronze. Über 400m Lagen gehörte sogar das komplette Siegerpodest den Immenstädtern: Hier siegte Anton Käser vor Xaver. Bronze
ging außerdem an Maximilian Schnalzger.
Im Jahrgang 2009 wurde Lisanne Hoffmann über 800m Freistil Jahrgangsmeisterin in neuer brillanter Bestzeit von 10:11,52. Über 400m Lagen sicherte sie sich die Vizemeisterschaft. In der offenen
Klasse bedeuteten die Leistungen der 14-jährigen Rang vier und fünf. Als offener schwäbischer Meister wurde Jonas Schneider "nebenbei" natürlich auch noch Meister über 1500m Freistil im Jahrgang
2007.
Oleh Zelenskyi, der elfjährige Ukrainer, hatte über 1500m Freistil große Probleme mit seiner Schwimmbrille. Er musste dreimal anhalten - und wurde dennoch bei seinem ersten Wettkampf über diese
Distanz Vizejahrgangsmeister. Auch über 400m Lagen gewann er Silber.
Erstmals "Langstrecke" schwammen auch Paul Volland (2011) und Martin Bergmann (2012). Beide erkämpften sich über beide Strecken jeweils Rang vier. Auch Amelie Müller (2012) sowie Ottmar Käser und
Yehor Tomiev (beide 2011) schwammen in ihren Jahrgängen unter die Top Acht.
Bei den Erwachsenen gewann Monika Weber, die auch die älteste Teilnehmerin der Veranstaltung war, Gold über 800m Freistil in der Altersklasse 65. André Goetz holte sich den Sieg über 400m Lagen
in der AK 45.
In der Wertung der 20 bis 24-jährigen dominierte Vanessa Hoffmann bei den Damen. Mit zwei persönlichen Bestleistungen war sie nicht zu schlagen und sicherte sich beide Titel. Nadine Willer
schwamm hier zweimal auf den vierten Platz mit persönlichen Bestzeiten. Bei den Männern siegte Marcus Joas über 1500m Freistil vor seinem Bruder Simon. Über 400m Lagen tauschten die Geschwister
die Platzierungen auf dem Siegerpodest.
Sonja Müller zeigte ebenfalls zwei persönliche Bestzeiten und erkämpfte sich damit in der AK 25 jeweils Silber.
Ein weiteres Highlight setzte außerdem Sigrid Leistner: Sie wurde zum Einen zweifache schwäbische Meisterin der Altersklasse 50. Ihre geschwommenen Zeiten über 800m Freistil (11:18,66) und 400m
Lagen (6:30,29) bedeuteten außerdem jeweils einen neuen schwäbischen Altersklassenrekord. (jo.)
